Wettkampf-Disziplinen

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Punktefahren
Beim Punktefahren erfolgt nach einem Massenstart in vorher festgelegten Intervallen (z. B. alle 10 Runden) eine Punktevergabe (5, 3, 2, 1 Punkte). Die Wertung erfolgt an der Ziellinie, in der Regel wird um die Punkte im Sprint gekämpft. Bis zur Regeländerung für internationale Meisterschaften galt: Rundengewinn zählt vor Punktgewinn, (d. h. ein Fahrer kann durchaus sehr viel mehr Punkte haben als sein Konkurrent – wenn dieser eine Runde herausgefahren hat, wird er trotzdem vor ihm klassiert). Seit der Regeländerung gilt bei Olympischen Spielen und Meisterschaften ein anderer Modus: Statt des Rundengewinns erhält der Fahrer je Rundengewinn eine Gutschrift von 20 Punkten. Sieger oder Siegerin ist dann, wer am Ende die meisten Punkte errungen hat. Die Strecken für Punktefahren sind 10 bis 40 km (Männer) sowie 5 bis 24 km (Frauen).

Scratch
Bei Scratch starten eine größere Anzahl von Fahrern bzw. Fahrerinnen gemeinsam über eine Distanz von beispielsweise 40 Runden. Sieger ist ganz einfach, wer als Erster die Distanz beendet. Diese Rennen sind häufig stark von der Taktik geprägt. Hierbei ist oft von entscheidender Bedeutung, sich einen Rundenvorsprung zu erkämpfen. Früher hieß diese Disziplin „Malfahren“ („Mal“ = Zielstrich).

Mannschaftsverfolgung
Der Modus ist der gleiche wie bei der Einerverfolgung. Hier treten jedoch zwei Mannschaften zu je vier Fahrern (bei den Frauen 3 Fahrerinnen) gegeneinander an; Männer über 4000m, Frauen über 3000m. Die Zeitmessung erfolgt bei Zieldurchgang des dritten Fahrers einer Mannschaft, daher kann unter Umständen ein Fahrer pro Mannschaft im Laufe des Rennens ausscheiden (z. B. wegen Erschöpfung) ohne die Siegeschancen der Mannschaft zu gefährden. Die Mannschaftsverfolgung gilt als Königsdisziplin des Bahnradsports, weil neben der Leistungsfähigkeit jedes einzelnen Mannschaftsmitglieds die perfekte Abstimmung aufeinander von entscheidender Bedeutung ist. Bis die Führungswechsel und das Hinterradfahren auf minimalem Abstand optimal durchgeführt werden ist ein erheblicher Trainingsaufwand erforderlich.

Im Gegensatz zu Rennen mit Massenstart, bei denen die Fahrer mit einem Abstand von 30 Zentimetern bis zu über einem Meter am Hinterrad des Vorausfahrenden fahren, beträgt der ideale Abstand zwischen den Fahrern eines solchen „Viererzuges“ 15–20 Zentimeter. Beim Führungswechsel macht man sich die Bahnüberhöhung geschickt zunutze: Der Führende schert in der Kurve nach rechts aus und verliert wegen der Überhöhung sehr schnell an Geschwindigkeit, die er aber fast vollständig aus der dann höheren Lageenergie wieder zurückgewinnt, indem er sofort wieder nach unten schwenkt und sich am Ende anschließt.

Einerverfolgung
Bei der Einerverfolgung absolvieren Männer 4000m, Frauen 3000m auf einer Radrennbahn. Es fahren immer zwei Sportler gegeneinander. Gestartet wird jeweils von den gegenüberliegenden Geraden der Bahn. Sieger ist, wer seinen Gegner bzw. seine Gegnerin einholt oder, falls das bis zum Ende der Distanz nicht möglich war, wer die schnellste Zeit erzielt. Auch hier wird der Gesamtsieger oder die Gesamtsiegerin über mehrere K.O.-Runden letztlich im Finale ermittelt.

1001 Runde
Längstes Bahnrennen der Welt. Früher in Ostdeutschland viel gefahren. Aktuell wird dieser Wettkampf nur noch in Gäufelden-Öschelbronn ausgetragen. Derzeitiger Stundenrekord wird von Sven Krauß (2009)/Christian Grassmann mit einem Stundenmittel von 48 Stundenkilometern gehalten. Das Rennen wird als Zweiermannschaftsrennen ausgetragen. Nach 500 Runden gibt es für die Fahrer eine Pause von ca. 30 Minuten. Wie beim Zweiermannschaftsrennen werden in Punkterunden an die einzelenen Mannschaften Punkte verteilt, das Rennen gewinnt die Mannschaft mit der höchsten Punktanzahl. Zu beachten ist jedoch, dass ein Rundengewinn vor einem Punktgewinn steht.